»Poli­tik der Erstickung«

By Published On: Sep­tem­ber 20, 2025Cate­go­ries: News, US Blo­cka­de

Jähr­li­cher Bericht: Schä­den durch US-Blo­ck­a­­de Kubas deut­lich gestiegen!
(jun­ge Welt: 19.09.25 von Vol­ker Helmsdorf)
Die USA füh­ren seit 63 Jah­ren gegen das Zehn-Mil­­lio­­nen-Volk Kubas einen Wirt­schafts­krieg, des­sen Fol­gen zuneh­mend dra­ma­ti­scher wer­den. Das der­zei­ti­ge Aus­maß stell­te Außen­mi­nis­ter Bru­no Rodrí­guez am Mitt­woch (17.09.25)) im jähr­li­chen Bericht über die Aus­wir­kun­gen der US-Blo­ck­a­­de vor. Zwi­schen März 2024 und Febru­ar 2025 ver­ur­sach­ten ver­schärf­te Sank­tio­nen dem­nach mate­ri­el­le Schä­den in Höhe von umge­rech­net mehr als 7,5 Mil­li­ar­den US-Dol­lar – ein Anstieg von 49 Pro­zent im Ver­gleich zum Vorjahr.

Rodrí­guez bezeich­ne­te die Blo­cka­de als das »umfas­sends­te und lang­le­bigs­te Sys­tem uni­la­te­ra­ler Zwangs­maß­nah­men, das je gegen ein Land ver­hängt wur­de«. Washing­ton betrei­be gegen­über Kuba eine »Poli­tik der Ersti­ckung« mit »geno­zi­da­lem Cha­rak­ter«. Deren erklär­tes und ein­zi­ges Ziel sei es, »durch die Erzeu­gung von Not, Lei­den, Hun­ger und Ver­zweif­lung« einen Regime­wech­sel auf der Kari­bik­in­sel zu erzwin­gen. Der Gesamt­scha­den lie­ge laut Rodrí­guez inzwi­schen bei mehr als 170 Mil­li­ar­den US-Dol­lar, zu aktu­el­len Prei­sen sogar bei über zwei Bil­lio­nen. Jeden Tag ver­liert Kuba der­zeit mehr als 20 Mil­lio­nen US-Dol­lar. Geld, das für die Beschaf­fung von Lebens­mit­teln, Medi­ka­men­ten und Treib­stoff, sowie für die Strom­erzeu­gung, den Trans­port und ande­re grund­le­gen­de Dienst­leis­tun­gen fehlt. »Rund 40 aus­län­di­sche Ban­ken lehn­ten aus Angst vor US- Sank­tio­nen etwa 140 Über­wei­sun­gen ab«, so Rodrí­guez. Schif­fe mit Treib­stoff oder Getrei­de konn­ten nicht ent­la­den wer­den, obwohl Kuba die Fracht bezahlt hat­te. Damit blo­ckie­re Washing­ton nicht nur das Land, son­dern ver­let­ze sys­te­ma­tisch Völ­ker­recht. Ohne US-San­k­­tio­­nen hät­te Kubas Wirt­schaft 2024 um 9,2 Pro­zent wach­sen kön­nen – eine der höchs­ten Raten weltweit.

Und die Blo­cka­de­schä­den dürf­ten unter US-Prä­­si­­dent Donald Trump wei­ter zuneh­men. Seit sei­nem Amts­an­tritt im Janu­ar wur­de Kuba erneut auf die US-Lis­­te angeb­li­cher Ter­ror­un­ter­stüt­zer gesetzt, die Anwen­dung des Helms-Bur­­ton-Gese­t­­zes sowie die sys­te­ma­ti­sche Unter­bin­dung von Finanz­trans­ak­tio­nen ver­schärft. Daher rief Rodrí­guez im Vor­feld der UN-Deba­t­­te zur Been­di­gung der Blo­cka­de am 28. und 29. Okto­ber alle Mit­glied­staa­ten, Par­la­men­te und Soli­da­ri­täts­be­we­gun­gen auf, den Druck auf die USA zu erhö­hen, »die­se kri­mi­nel­len und ille­ga­len Maß­nah­men« einzustellen.

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