Havanna. Kubanische Frauen tragen erheblich zur Entwicklung des Landes bei. Die nationale Leitung der Föderation kubanischer Frauen (FMC) betont nach 62-jährigem Bestehen die erzielten Fortschritte: 53 Prozent der Personen, die in den Bereichen Wissenschaft, Technologie und Umwelt tätig sind, sind[3] Frauen. Von den 7.750 Forschenden sind sogar 68 Prozent Frauen. Auch in anderen Sektoren beträgt der Frauenanteil die Hälfte oder mehr. Damit ist Kuba Deutschland und der Europäischen Union weit voraus.
Ein bekanntes Beispiel in der Wissenschaft ist die Forscherin María Guadalupe Guzmán. Sie wurde mit dem internationalen L’Oréal-Unesco-Preis “Frauen und Wissenschaft” ausgezeichnet. Der Preis ging an 45 Wissenschaftlerinnen aus 37 Ländern. Guadalupe Guzmán ist Direktorin des Pedro-Kouri-Instituts für Tropenmedizin und hat entscheidende Fortschritte für ein besseres Verständnis der Behandlung von Dengue-Fieber erzielt. Sie ist die erste Person aus der Karibik, an die der Preis verliehen wurde.
Der politische Wille zur Förderung einer Politik, die die Bedürfnisse von Frauen einbezieht, ist laut der Föderation kubanischer Frauen vorhanden. Doch gebe es auch neue Herausforderungen. Dazu gehörten etwa die Covid-19 Pandemie und die Probleme bei der Energieversorgung auf der Insel, sagte[4] Teresa Amarelle, Generalsekretärin der FMC. Auch beeinträchtige die verschärfte US-Blockade das Leben der kubanischen Frauen.
Im Vergleich zu Kuba sind Frauen[5] in Deutschland im Bereich Forschung und Entwicklung noch stark unterrepräsentiert: 2019 war der Anteil 28 Prozent. Damit ist Deutschland selbst innerhalb der EU auf einem der letzten Plätze, gemeinsam mit den Niederlanden, Tschechien und Luxemburg.
Die EU gesamt kommt auf lediglich 33 Prozent Frauenanteil – ein Anstieg von genau einem Prozentpunkt im Vergleich zu zehn Jahren zuvor. Deutschlands Anteil stieg von 2009 bis 2019 von 25 auf 28 Prozent.